Der Stadtrat Frank Müller-Rosentritt hat eine Ratsanfrage zum Thema „Bundesweiter Warntag in Chemnitz“ gestellt:
- Welche Maßnahmen wurden seitens der Stadtverwaltung im Vorfeld des Warntages ergriffen, um ein möglichst effektives Warnen der Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen?
Antwort: Auf Grund von Ereignissen wie die Hochwasser von 2002 und 2010 und der daraus gewonnenen Erkenntnisse begann die Stadt Chemnitz im Jahr 2011 mit dem Wiederaufbau eines modernen Sirenensystems. Im Jahr 2011 wurden 12 Sirenen und in diesem Jahr 11 Sirenen neu errichtet. Die Planung für den jüngsten Ausbau begann bereits Anfang 2020, also noch vor dem ersten bundesweiten Warntag. Somit sind in der Stadt Chemnitz aktuell 29 Sirenen einsatzbereit, davon noch 6 Motorsirenen. Dies ist jedoch noch nicht flächendeckend. Dazu sind insgesamt ca. 48 – 50 Sirenen notwendig. Für das Jahr 2023 werden derzeit 10 Standorte neu geplant. Zudem wurde eine mobile Sirene bestellt, um flexibel in Gefahrenlagen warnen zu können. Um Bürger auch an Standorten zu erreichen, die derzeit über keine Sirenen verfügen, wurden die Dynamischen Fahrgastinformationssysteme (DFI) der CVAG in das Warnsystem mit aufgenommen. So können die DFI ebenfalls die Sirenensignale ausgeben. Darüber hinaus ist eine Vereinbarung in Vorbereitung, um elektronische Werbetafeln bereits in eine niederschwellige Warnung einzubeziehen. Diese werden durch die Stadt Chemnitz über das Modulare Warnsystem des Bundes (MoWaS) angesteuert. Hier werden ebenfalls WarnApps wie z.B. NINA eingebunden. Um die Bürgerinnen und Bürger vorab aufzuklären, wurde der Internetauftritt der Stadt zum Thema Bevölkerungsschutz komplett neugestaltet. - Über welche Möglichkeiten beteiligten sich die Stadt bzw. städtische Einrichtungen und Betriebe am Warntag? Wie viele Sirenen wurden zum Probealarm ausgelöst?
Antwort: Durch die Stadt Chemnitz wurden sowohl die vorhandenen 23 elektronischen Sirenen als auch die 6 noch vorhandenen Motorsirenen ausgelöst. Die CVAG beteiligte sich mit den Dynamischen Fahrgastinformationssystemen ebenfalls am Warntag. - Gab es Verzögerungen oder Probleme beim Warnen? Falls ja: Welche Stadteile/Ortschaften betraf dies und was waren die Gründe?
Antwort: Der Erfolg der Sirenenwarnung wurde an ausgewählten Standorten überprüft und kann hiermit bestätigt werden. Für die CVAG kann dies ebenfalls bestätigt werden. Es wurden keine Verzögerungen bekannt. Im Fazit kann festgestellt werden, dass der Warntag aus Sicht der Stadt Chemnitz reibungslos funktioniert hat und erfolgreich war. - Kann ein Fazit über die Effektivität des Warntages gezogen werden und liegen der Stadtverwaltung neue Erkenntnisse nach dem Warntag vor?
Antwort: Im Fazit kann festgestellt werden, dass der Warntag aus Sicht der Stadt Chemnitz reibungslos funktioniert hat und erfolgreich war. Für die Wahrnehmung und insbesondere für einen „Weckeffekt“ sind Sirenen zwingend notwendig. Daher wird der weitere Ausbau des Sirenennetzes prioritär verfolgt. Durch den Bund wurden erstmals Warnungen über Cell Broadcast ausgegeben. Dies funktionierte nach unseren Erkenntnissen ebenfalls reibungslos. Ab Ende Februar 2023 ist der Wirkbetrieb von Cell Broadcast vorgesehen. Danach können alle Leitstellen, also auch die IRLS Chemnitz über MoWaS eine Warnung mit Cell Broadcast auslösen.